Gärtnern im Klimawandel – mit diesen Tipps wird es leichter

Der Klimawandel stellt selbst Hobbygärtner vor neue Herausforderungen, denn Hitze und Trockenheit machen die Pflege der Pflanzen schnell extrem aufwändig. Eine gewisse Anpassung an heißere Sommer ist daher erforderlich, wenn man nicht den gesamten Sommer mit Gießen und Sprengen verbringen möchte.

Trockenheitsresistente Pflanzen wählen

Wie die Waldbesitzer, die inzwischen andere Baumarten pflanzen oder die städtischen Gärtnereien, die Parks mit möglichst robusten Blumen und Sträuchern gestalten, können auch Privathaushalte ihre Gärten an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen. Diese Umstellung erfolgt schon allein wegen der damit verbundenen Kosten und des Arbeitsaufwands am besten über einen längeren Zeitraum. So kann zum Beispiel jede Pflanze, die in einem Hitzesommer eingegangen ist, durch ein Gewächs ersetzt werden, das Hitze und Trockenheit besser verträgt.

Bild: Rosel Eckstein / pixelio.de

Für besonders trockene Standorte eignen sich vor allem Steingartenpflanzen wie das Blaukissen auf dem Foto. Sie sind von Natur aus sehr genügsam und sprießen sogar aus kleinen Felsspalten oder Ritzen zwischen Steinen. Auch mediterrane Kräuter wie Thymian und Rosmarin bevorzugen einen eher trockenen Boden und benötigen selbst in heißen Sommern wenig Wasser. Beide brauchen daher insgesamt nur wenig Pflege.

 

Den Gartenboden vor dem Austrocknen schützen

Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Sonnenschein trocknet die obersten Bodenschichten leicht aus. Dies lässt sich durch eine geschlossene Bepflanzung durch Bodendecker verhindern. Sie beschatten die Erde mit ihren Blättern, sodass weniger Feuchtigkeit verdunstet. Eine mögliche Alternative zu Bodendeckern sind Mulchmaterialien wie der Rindenmulch, der aus Baumrinden hergestellt wird. Er ist in vielen Farbtönen erhältlich und daher eine gute Möglichkeit, den Garten attraktiv zu gestalten. Den gleichen Zweck erfüllen aber auch Reststoffe aus dem Garten wie das abgeschnittene Gras eines Rasens. Es eignet sich wie Zweige und anderes Schnittgut für Bereiche, in denen die Optik keine große Rolle spielt. Alle pflanzlichen Materialien sind gleichzeitig eine Düngung, denn sie werden von den Bodenlebewesen zersetzt. Eine Mulchschicht aus Pflanzenmaterial muss daher in regelmäßigen Abständen erneuert werden.

Gemüsebeete, die im Spätherbst komplett abgeerntet sind, lassen sich durch eine Gründüngung feucht halten und gleichzeitig düngen. Für diesen Zweck eignen sich unter anderem die Lupinen, die den Boden mit Stickstoff anreichern. Sie werden nach einer Weile einfach abgeschnitten und in die Erde eingearbeitet.

Den Boden auflockern statt umgraben

Früher war es üblich, die Gemüsebeete im zeitigen Frühjahr spatentief umzugraben. Dadurch geht ebenfalls Feuchtigkeit verloren. Zudem reicht es in den meisten Fällen vollkommen aus, den Boden nur zu lockern, damit die jungen Pflanzen Wurzeln schlagen können. Das mühsame Umgraben darf daher getrost unterbleiben.

Garten Schlüter

Regenwasser auffangen und richtig gießen

Droht einer Gemeinde aufgrund geringer Niederschläge ein Wassermangel, kann das Sprengen des Rasens und das Gießen der Gartenpflanzen durchaus verboten werden. Diese Zeit lässt sich mit Regenwasser aus einer, an das Fallrohr angeschlossenen Regenwassertonne überbrücken. Eine noch größere Speicherkapazität besitzt eine Zisterne, die häufig in den Boden eingelassen wird. Regenwasser ist kostenlos. Zudem enthält es keinen Kalk, den viele Pflanzen nicht mögen. Regenwasser zu sammeln, ist daher nicht nur in Zeiten des Klimawandels von Vorteil.

Unabhängig von der Frage, ob es sich um Regen- oder Leitungswasser handelt, reduzieren Bewässerungssysteme wie die Tröpfchenbewässerung den Verbrauch. Es hilft aber auch schon, in den frühen Morgenstunden oder am Abend zu gießen. Dann verdunstet das Wasser aus einem Gartenschlauch oder einem Rasensprenger nicht schon in der Luft.

Bild: Harald-KU / pixelio.de

Ersatz für den Rasen finden

Beim Rasen geben viele Hausbesitzer inzwischen selbst ohne Verbot nach einer Weile das Sprengen auf. Bei einer Neuanlage oder einer Umgestaltung des Gartens wäre daher zu überlegen, ob es unbedingt ein Rasen sein muss. Robuste Bodendecker wie das Dickmännchen und andere kleine Pflanzen, die ganzjährig grün bleiben, sehen ebenso gut aus und überstehen heiße Sommer sehr viel besser als Gras.

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