Der Chinesische Garten ist eine interessante Alternative zu den typisch deutschen Gärten. Er folgt philosophischen und religiösen Prinzipien und wird so angelegt, dass Personen, die sich dort aufhalten, die nötige Ruhe finden, um sich zu entspannen und spirituell weiter zu entwickeln. Der wichtigste Aspekt eines Chinesischen Gartens ist daher die Harmonie.
Die Philosophie der Chinesischen Gärten
Die Gestaltung eines Chinesischen Gartens ist eng verknüpft mit den Lehren des Feng Shui und dem Prinzip von Yin und Yang, die als Symbole für die Gegensätze in der Welt stehen. Beim Feng Shui geht es darum, die Umgebung so zu gestalten, dass die Lebensenergie der Menschen, das Chi, fließen kann. Diese Lehren sind wie die Kunst der chinesischen Gartengestaltung schon viele tausend Jahre alt.
Einen Chinesischen Garten anlegen
Die Chinesische Gartenkunst strebt nach einer Harmonie zwischen Hell und Dunkel, Weich und Hart und allen anderen Gegensätzen, die durch die Symbolik von Yin und Yang dargestellt werden. In einem Chinesischen Garten finden sich daher sanft geschwungene Wege, die auf schroffe Felsen stoßen und Pflanzen mit dunklem Laub, das sich von einem hellen Hintergrund abhebt. Besonders wichtige Elemente sind Steine in unterschiedlichen Farben und Formen und das Wasser. Außerdem wird ein typischer Chinesischer Garten durch kleine und größere Hügel in unterschiedlichen Höhen angelegt und meist durch eine Mauer begrenzt, um so in ihm die nötige Ruhe zu finden.
Gewässer und Brücken
Das Wasser spielt in einem Chinesischen Garten eine besonders große Rolle. Hierzu kann ein kleiner Teich, ein größerer See, ein Wasserfall oder auch nur ein kleiner Bachlauf angelegt werden. Die Brücke über dieses Gewässer hat typischerweise die Form eines Halbkreises oder verläuft in einem Zickzack. Eine halbrunde Brücke erscheint durch die Spiegelung im Wasser wie ein vollständiger Kreis und hat damit hohen Symbolwert, die Zickzackform geht dagegen auf den alten Glauben zurück, böse Geister könnten eine solche Brücke nicht überwinden.
Pavillons und Teehäuser
Pavillons, Teehäuser und einfache Plattformen oberhalb der Wasseroberflächen dienen dazu, den Garten von verschiedenen Standpunkten zu betrachten. Hierbei kann es sich um schlichte Gebäude aus natürlichen Materialien oder um kunstvoll verzierte Bauwerke mit Holzschnitzereien handeln. Entsprechende Pavillons sind auch hierzulande als Bausatz erhältlich oder können bei entsprechenden Firmen in Auftrag gegeben werden. Typische Farben für diese Gebäude sind Weiß, Grau und Rot. Wände werden meist weiß gestrichen, Säulen rot und das Dach wird in der Regel mit grauen Ziegeln aus Ton eingedeckt. Außerdem kommen bei diesen Pavillons häufig dunkle Holzarten zum Einsatz. Als schöner Schmuck für die Außenseiten bieten sich Tafeln mit chinesischen Schriftzeichen an. Zusätzliche Sitzgelegenheiten lassen sich mit einigen Bänken schaffen.
Pflanzen für den Chinesischen Garten
Pflanzen werden in einem Chinesischen Garten sparsamer als in den meisten europäischen Gärten gesetzt. Hierfür verwendet man vor allem Bäume und Blumen, die in China einen Symbolcharakter haben. Zu diesen Pflanzen gehören die Kiefer, die Trauerweide, die Winterkirsche, der Bambus, die Pfingstrose und die Chrysantheme. Rasenflächen gibt es in einem Chinesischen Garten dagegen nicht. Stattdessen werden alle größeren Freiflächen mit Pflastersteinen ausgelegt. Auch die Dekoration mit Skulpturen ist in traditionellen Gärten dieser Art nicht üblich.