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Gartenbäume, die dem Klimawandel trotzen: die Esskastanie – Haushalts- und Gartenlexikon

Gartenbäume, die dem Klimawandel trotzen: die Esskastanie

Die Esskastanie, Edelkastanie oder Marone (Castanea sativa) stammt aus dem Mittelmeerraum und hat sich daher im Laufe der Zeit an ein warmes bis heißes und trockenes Klima angepasst. Sie eignet sich vor allem für große Gärten, denn sie wird 20 bis 30 Meter hoch und bildet eine ausladende Krone. Mittlerweile gibt es jedoch auch Sorten, die sehr viel kleiner bleiben. Neben seinem Zierwert und seiner Funktion als Schattenspender ist dieser Baum wegen seiner Früchte attraktiv. Darüber hinaus bieten seine Blüten vielen Insekten Nahrung.

Bild: bbroianigo / pixelio.de

Für den Garten: die Esskastanie Ecker 1

Eine gute Wahl für den Hausgarten ist die Sorte Ecker 1. Sie wird bis zu zehn Meter hoch und bildet eine Krone mit einem Durchmesser von vier bis fünf Metern. Der jährliche Zuwachs beträgt circa 50 Zentimeter.  Neben ihrer relativ geringen Größe hat die Esskastanie Ecker 1 den Vorteil, dass sie sich selbst befruchtet, während andere Sorten für die Befruchtung einen zweiten Baum benötigen. Auch die Fruchtbildung beginnt bei dieser Sorte früher. Sie trägt bereits nach zwei oder drei Jahren erste Früchte. Die Blütezeit liegt in den Monaten Mai und Juni. Dann bilden sich grünliche bis gelbliche Kätzchen, die gut duften und zahlreiche Insekten anlocken. Das Laub verfärbt sich vor dem Abwurf im Herbst goldgelb.

Die Früchte der Esskastanie sind ab September reif und fallen mitsamt ihrer Hüllen auf den Boden. Sie werden häufig zu heißen Maronen verarbeitet, lassen sich aber auch frisch verzehren oder zu Mehl mit einem kräftig-nussigen Geschmack mahlen. Ebenso häufig finden sie beim Kochen und Backen Verwendung. Eine Einlagerung der Maronen für einige Monate ist ebenfalls möglich. Bleiben sie im Garten liegen, freuen sich dagegen Eichhörnchen und andere Wildtiere. Ein zweiter Baum ist bei der Ecker 1 für die Befruchtung zwar nicht nötig, erhöht jedoch den Ertrag.

Bild: Sabine-Susann Singler / pixelio.de

Standort und Pflanzen

Die Esskastanie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie benötigt einen durchlässigen und nährstoffreichen Boden, der im Idealfall lehmig ist. Klein bleibende Sorten der Edelkastanie werden meist in Containern verkauft. Diese Bäume können jederzeit gepflanzt werden, sofern der Boden frostfrei ist und keine große Hitze herrscht. Hierbei ist es wichtig, die Erde großflächig aufzulockern. So kann sich der junge Baum schnell mit seinen Wurzeln im Untergrund verankern. Bei den wurzelnackten Esskastanien aus der Baumschule ist die beste Pflanzzeit der Herbst. Diese Bäume können aber auch im Frühling oder in einem milden Winter gepflanzt werden.

Pflege, Schnitt und Winterschutz

Die Esskastanie hat einen mittleren Wasserbedarf. Sie zählt zu den Tiefwurzlern und kann sich daher nach dem Anwachsen bei normalem Wetter selbst mit ausreichend Wasser versorgen. Im Frühjahr sollte sie etwas Langzeitdünger oder Kompost bekommen. Ein Winterschutz ist aufgrund der guten Frosthärte nicht erforderlich, für einen frisch gepflanzten Baum aber dennoch zu empfehlen. Ihn schützt ein großer Jutesack oder ein Vlies vor Kälte, Wind und Wintersonne. Auch Frostrisse im Stamm lassen sich auf diese Weise verhindern. Bei einem jungen Baum ist die Borke noch dünn und empfindlicher als bei älteren Esskastanien. Schutz vor Frostrissen bietet aber auch ein Weißanstrich des Stamms. Ein Schnitt ist bei einer kleinen Esskastanie für den Garten nicht nötig.