Die Phalaenopsis ist eine Orchidee, die etwas leichter zu pflegen ist als andere Orchideenarten und daher auch für Menschen geeignet, die sich mit den besonderen Ansprüchen der Orchideen noch nicht so gut auskennen. Sie unterscheidet sich schon dadurch von anderen Orchideen, dass sie keine Ruhephase im Winter benötigt, sondern das ganze Jahr über in einem Raum mit Zimmertemperatur kultiviert werden kann. Doch auch bei ihr sind bei der Pflege viele Besonderheiten zu beachten.
Pflege
Die Phalaenopsis stammt aus tropischen Gegenden in Indonesien und auf den Philippinen und wächst dort nicht auf dem Boden, sondern auf Bäumen oder anderen Pflanzen. Hierzu besitzt sie Luftwurzeln, mit denen sie sich an den Ästen und Zweigen festhält. Aufgrund dieser Wurzeln darf die Phalaenopsis auf keinen Fall in gewöhnliche Blumenerde gepflanzt werden, sondern benötigt ein sehr grobes Substrat, das im Handel als Orchideensubstrat verkauft wird und hauptsächlich aus Pinienrinde besteht. Diese groben Bestandteile sorgen dafür, dass die Wurzeln der Phalaenopsis auch in einem Topf noch genügend Luft bekommen. Orchideensubstrat sollte niemals wirklich nass werden, denn dann faulen die Wurzeln. Bei den Orchideen ist es daher besser, die Pflanzen selbst und das Substrat nur einzusprühen. Die Phalaenopsis sollte zwar hell, jedoch nicht zu sonnig stehen, denn in ihrer Heimat wird sie von den Blättern der Bäume, auf denen sie wächst, ein wenig beschattet.
Dünger
Epiphytische Pflanzen, also solche, die auf Bäumen wachsen, kommen in ihrer natürlichen Umgebung mit sehr wenig Nährstoffen aus. Dies gilt auch für die Orchideen, die aus diesem Grund nicht mit einem Zimmerpflanzendünger gedüngt werden dürfen. Für diesen Zweck gibt es wiederum spezielle Orchideendünger, die auf die Bedürfnisse dieser Pflanzen abgestimmt sind und weniger Nährstoffe enthalten. Diese Dünger werden am besten zusammen mit dem Gießwasser auf die Pflanzen gesprüht.
Schneiden
Einen Schnitt verträgt eine Phalaenopsis nicht so gut, deshalb sollte er nach Möglichkeit unterbleiben. Auch ein verwelkter Blütenstiel sollte nicht sofort entfernt werden, denn oft bildet sich am selben Stiel eine weitere Blüte. Ist der Stängel komplett vertrocknet und braun geworden, kann er jedoch entfernt werden.
Umtopfen
Nach etwa zwei Jahren sollte das Substrat einer Phalaenopsis ausgetauscht werden, weil es dann verbraucht ist. Hierzu wird die Pflanze aus dem Pflanzgefäß genommen und vom alten Substrat befreit. Bei dieser Gelegenheit werden abgestorbene Teile der Wurzeln mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Danach wird die Pflanze zurück in den alten Topf oder bei Bedarf in einen etwas größeren Topf gesetzt. Der Rest des Topfes wird nur locker mit Substrat aufgefüllt. Hierbei reicht es völlig aus, den Topf beim Befüllen leicht zu schütteln, um das Substrat gut zu verteilen. In den folgenden ein bis zwei Tagen sollte die Phalaenopsis nicht gegossen werden, damit sie sich zunächst erholen kann. Damit sie diese Zeit gut übersteht, sollte sie am Tag vor dem Umtopfen noch einmal mit Wasser besprüht werden.
Vermehren
Vermehrt werden kann eine Phalaenopsis durch Kindel oder Teilung. Kindel bilden sich häufig am Blütenstängel und können abgeschnitten werden, wenn sie etwas größer geworden sind und selbst Wurzeln gebildet haben. Sie werden in einen kleinen Topf mit Orchideensubstrat gesetzt und danach auf einer hellen Fensterbank mit möglichst wenig direkter Sonne platziert. Sie benötigen viel Luftfeuchtigkeit, um zu wachsen, daher werden sie am besten zunächst unter eine Haube oder in ein kleines Zimmergewächshaus gestellt. Auch die Kindel werden am besten nur besprüht, um sie mit dem nötigen Wasser zu versorgen.
Bei der Teilung einer Phalaenopsis wird der Wurzelstock einer schon etwas größeren Pflanze mit einem scharfen Messer geteilt. Die langen Luftwurzeln werden dann vorsichtig auseinander gezogen, sodass sie nicht verletzt werden. Danach können die beiden Hälften in separate Töpfe gepflanzt werden.