Efeu

Der Gemeine oder Gewöhnliche Efeu (Hedera helix) macht es leicht, größere Bereiche bis hin zu ganzen Hauswänden zu begrünen. Er eignet sich ebenso gut als Bodendecker wie zur Begrünung von senkrecht verlaufenden Flächen und Hängen. Mit etwas Geduld und einer geeigneten Stütze entsteht aus einer Reihe Efeupflanzen sogar eine dichte und immergrüne Hecke. Als Bodendecker kann der Efeu dagegen als Rasenersatz dienen. Die Kultur in einem Kübel oder als Hängepflanze in einer Blumenampel ist ebenfalls möglich. Hierbei wird der Efeu gern mit blühenden Pflanzen kombiniert.

Bild: Annamartha / pixelio.de

Beschreibung

Der Efeu wächst in den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung langsam. Seine Wuchsgeschwindigkeit erhöht sich jedoch im Laufe der Zeit, sodass der jährliche Zuwachs bei einer schon etwas älteren Pflanze mehr als einen Meter betragen kann. Seine Endhöhe liegt bei bis zu mehr als 20 Metern. Selbst Außenwände von größeren Häusern lassen sich daher komplett mit Efeu begrünen.

Die grüngelben Blüten des Efeus sind eher unscheinbar, für Insekten aber wichtig. Sie bilden sich erst ab September, wenn die Blütezeit vieler anderer Gewächse bereits vorüber ist und das Nektarangebot immer knapper wird. Die Blütezeit des Efeus endet oft sogar erst bei Frost. Blüten bilden sich allerdings oft erst bei Exemplaren mit einem Alter von acht bis zehn Jahren.

Die runden, schwarzblauen Früchte, die sich aus den Efeublüten bilden, sind willkommene Leckerbissen für Amseln, Drosseln und andere Vogelarten. Sie reifen ab Januar oder Februar und stehen den Vögeln daher direkt nach dem Winter als Nahrung zur Verfügung. Die Früchte sind wie alle anderen Teile des Efeus für Menschen giftig. Wegen ihres sehr bitteren Geschmacks stellen sie für Kinder und Haustiere jedoch nur eine geringe Gefahr dar.
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Bild: Klaus Steves / pixelio.de

Standort und Pflanzen

Der Efeu bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Standort. An die Bodenbeschaffenheit stellt er wenig Ansprüche. Im Idealfall ist der Boden jedoch nährstoffreich, durchlässig und ausreichend feucht. Weniger robusten Pflanzen kann der Efeu das Leben durch sein starkes Wurzelwachstum schwer machen. Sofern vorhanden, sollten seine Nachbarn deshalb ebenso viel Durchsetzungsvermögen besitzen.

Der beste Zeitraum, Efeu zu pflanzen, ist der Frühling. Vorher sollten die Triebe etwas gekürzt werden. Dieser Rückschnitt regt sie dazu an, neue Verzweigungen zu bilden.

Eine Kletterhilfe benötigt der Efeu nicht, denn er bildet Haftwurzeln, die auf fast jedem Untergrund den nötigen Halt finden. Es passiert daher leicht, dass eine Pflanze auch Bereiche erobert, für die sie nicht vorgesehen war. An Stellen, an denen die Haftwurzeln Schäden verursachen könnten, sollte man den Efeu deshalb im Blick behalten, um rechtzeitig einschreiten zu können. Das Ablösen fest verankerter Efeuwurzeln führt vor allem bei Putz und Mauerwerk oft zu unschönen Beschädigungen. Die Begrünung einer Wand oder einer Mauer mit Efeu will daher wohlüberlegt sein. Wird Efeu unter einen Baum gepflanzt, klettert er den Stamm hinauf. Ein Schmarotzer ist Efeu jedoch nicht, denn er hält sich mit seinen Wurzeln lediglich am Stamm fest. Für den Baum sind deshalb keine Nachteile zu befürchten.

Bild: Ulrich Velten / pixelio.de

Pflege

Als heimische Pflanze ist der Efeu winterhart. Ebenso wenig machen ihm reichlich Regen, Trockenheit und andere Wetterereignisse aus. Eine Düngung ist ebenfalls nicht erforderlich. Abgesehen von der Bewässerung ist der Efeu daher eine sehr pflegeleichte und robuste Pflanze. Dadurch eignet er sich selbst für Standorte, an denen kaum etwas anderes wächst. Für eine Schicht Mulch als Bodenabdeckung ist er jedoch dankbar. Als immergrüne Pflanze benötigt der Efeu außerdem selbst in den Wintermonaten ausreichend Wasser. Weil er ganzjährig über seine Blätter Wasser verdunstet, kann er ohne Bewässerung in niederschlagsarmen Wintern vertrocknen.

Schnitt

Ein Rückschnitt findet am besten im Frühling und bei starkem Wachstum noch einmal im Sommer statt. Grundsätzlich kann ein Schnitt aber auch zu einem anderen Zeitpunkt erfolgen. Bei Schnittmaßnahmen ist allerdings Vorsicht geboten, denn in buschigem Efeu bauen viele Vögel wie Buchfinken und Haussperlinge ihre Nester. Ebenso gern halten sich dort Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten auf. Efeu sollte zudem nicht bei Frost und nicht in praller Sonne geschnitten werden. Ein Rückschnitt ist beim Efeu zwar nicht nötig, regt die Pflanze jedoch zu einem neuen Austrieb und schnellerem Wachstum an.

Wer empfindlich ist, sollte beim Schneiden Handschuhe tragen, denn der giftige Pflanzensaft kann zu Hautreizungen und einer Bläschenbildung führen.

Garten Schlüter

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