Bergenie

Die Bergenie ist nicht nur während ihrer Blütezeit hübsch anzusehen. Auch ihr Laub ist attraktiv. Es bleibt bei den meisten Sorten sogar in den Wintermonaten erhalten, sodass anders als bei vielen anderen Stauden keine Lücke im Beet entsteht. Bei den meisten Sorten nehmen die Blätter außerdem eine schöne Herbstfärbung an. Diese Pflanze, die 2017 zur Staude des Jahres gekürt wurde, ist daher ganzjährig ein Hingucker. Darüber hinaus eignen sich sowohl ihre Blüten als auch die Blätter für floristische Zwecke.

Sorten

Die Bergenie ist mit verschiedenen Blattzeichnungen und Blütenfarben erhältlich. Sie bildet im April oder Mai fast weiße, rosa, pinkfarbene oder purpurrote Blüten, die wegen der bis zu 40 Zentimeter hohen Stiele schon von weitem gut sichtbar sind. Die Sorte ‚Herbstblüte‘ blüht im Herbst sogar noch ein zweites Mal. Die Sorte ‚Oeschberg‘ ist dagegen wegen ihrer besonders attraktiven Blätter und die Sorte ‚Eroica‘ wegen ihrer auffälligen Herbstfärbung beliebt.

Pflanzen

Die insektenfreundliche Bergenie zählt zu den Steinbrechgewächsen, die generell sehr robust und pflegeleicht sind. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, kann aber auch in ein schattiges Beet gepflanzt werden. Dort bilden sich allerdings weniger Blüten, deshalb sind für schattige Standorte vor allem die Sorten mit dekorativen Blättern interessant. Sie eignen sich auch bestens als Bodendecker, denn Bergenien breiten sich über ihre Rhizome aus und bilden an einem günstigen Standort einen dichten Bestand. Er reduziert gleichzeitig den Pflegeaufwand, denn die vielen Blätter machen Unkräutern das Leben extrem schwer. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von Bergenien ist das Frühjahr.

Die Bergenie kann auch in einem Kübel kultiviert werden. Das Pflanzgefäß sollte jedoch ein Fassungsvermögen von mindestens 25 bis 30 Litern haben. In einem Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse benötigt die Bergenie zudem mehr Zuwendung als im Garten und in strengen Wintern einen Frostschutz.

Pflegen, düngen und schneiden

Sowohl Staunässe als auch länger andauernde Trockenheit verkraftet die Bergenie nur schlecht. Der Boden sollte deshalb durchlässig und immer ausreichend feucht sein. Gießen ist jedoch in der Regel nur in länger andauernden Trockenperioden sowie in den ersten Wochen nach dem Setzen der Pflanzen erforderlich. Sind die Bergenien gut angewachsen, können sie sich weitestgehend selbst versorgen.

Die besten Zeitpunkte für eine Düngung mit beispielsweise Kompost sind im zeitigen Frühjahr, wenn die Pflanze wieder austreibt, oder direkt nach der Blüte, also meist im Mai. Sonderlich viel Dünger benötigen Bergenien jedoch nicht. Ein Rückschnitt ist ebenfalls nicht erforderlich. Aus optischen Gründen empfiehlt es sich jedoch, vertrocknete Blätter und verwelkte Blüten abzuschneiden. Ein starker Rückschnitt bis knapp über den Boden ist ebenfalls möglich. Danach treibt die Pflanze wieder aus. Nach einem radikalen Rückschnitt sehen Bergenien, die im Winter unansehnlich geworden sind, daher schon bald wieder gut aus.

Frostschutz

Die Staude selbst verkraftet selbst strenge Fröste. Sie benötigt deshalb keinen Winterschutz. Die Blüten sind jedoch frostempfindlich. Ist Nachtfrost zu erwarten, empfiehlt es sich daher, die Pflanzen mit einem Vlies oder einem anderen isolierenden Material abzudecken.

Vermehren

Vermehren lassen sich Bergenien durch eine Teilung des Wurzelstocks. Aus den Samen neue Pflanzen zu ziehen, ist dagegen eine langwierige Angelegenheit und für den Hobbygärtner kaum zu empfehlen.

Krankheiten und Schädlinge

Von Schneckenfraß bleiben die ledrigen Blätter der Bergenien verschont. Die Larven des Dickmaulrüsslers können jedoch großen Schaden anrichten, denn sie fressen die Wurzeln der Bergenien. Dies kann schlimmstenfalls zum Absterben der Pflanzen führen. Die Fraßschäden des ausgewachsenen Käfers, die sich durch Ausbuchtungen an den Blatträndern zeigen, sind dagegen weniger schlimm. Die Larven des Dickmaulrüsslers lassen sich am besten mithilfe ihrer natürlichen Feinde, der Nematoden, bekämpfen. Sie sind im Handel und selbst im Internet erhältlich.