Mit dem Gewöhnlichen Blutweiderich lassen sich eine ganze Reihe Insekten in den Garten locken, denn seine Blüten spenden unter anderem mehreren Wildbienen- und Schmetterlingsarten Nahrung. Diese robuste, pflegeleichte und winterharte Staude ist zudem während ihrer Blütezeit ein echter Hingucker. Sie bildet bis zu mehr als einen Meter hohe Triebe mit zahlreichen rosa- bis purpurfarbenen oder violetten Einzelblüten. Wegen dieser vielen positiven Eigenschaften wurde der Blutweiderich zur Staude des Jahres 2024 gekürt.

Steckbrief
Der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria) ist eine mehrjährige sommergrüne Staude, die im Herbst größtenteils im Boden verschwindet und im Frühling wieder austreibt. Er wächst in freier Natur in Bereichen, die ständig nass oder zumindest feucht sind und findet sich zum Beispiel an Gräben und auf Feuchtwiesen. Diese Staude eignet sich daher besonders gut für die Uferbereiche von Gartenteichen und Bachläufen sowie für Stellen, die bei Regen temporär überschwemmt werden. In Beeten mit konstant feuchter Erde fühlt er sich jedoch ebenfalls wohl. Ihm macht im Unterschied zu vielen anderen Pflanzen Staunässe nichts aus. Der Blutweiderich könnte daher auch die Lösung für einen Bereich sein, in dem oft Staunässe entsteht.
Die Blütezeit beginnt beim Blutweiderich im Juni oder Juli und dauert bis in den September. Seine Blüten stehen in Trauben mit einer Länge von bis zu 50 Zentimetern und einer Breite von etwa zwei Zentimetern. Die Blütenkerzen sind daher selbst aus der Ferne gut sichtbar. Nach der Befruchtung durch Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge bilden sich Kapseln mit unzähligen Samen, durch die sich der Blutweiderich selbst aussät. An einem günstigen Standort breitet sich die Pflanze daher schnell aus.
Der Gewöhnliche Blutweiderich ist für Mensch und Tier ungiftig. Er wurde früher sogar als Heilpflanze genutzt.

Standort und Pflanzen
Damit sich viele Blüten bilden, braucht der Blutweiderich Sonne. Der gewählte Standort sollte deshalb zumindest halbschattig, besser aber noch vollsonnig sein. Für ein gesundes Wachstum sorgt ein nährstoffreicher Boden, der regelmäßig mit Kompost oder Dünger angereichert wird.
Mehrere Pflanzen benötigen untereinander einen Abstand von 40 bis 50 Zentimetern. Für die Bepflanzung einer größeren Fläche reichen daher vier bis sechs Stück pro Quadratmeter. Auch der Abstand zu anderen Pflanzen sollte 40 bis 50 Zentimeter betragen. Gepflanzt werden kann mit Ausnahme des Winters jederzeit.
Trotz seiner imposanten Höhe braucht der Blutweiderich keine Stütze. Die Kultur in einem großen Kübel ist ebenfalls möglich. Grundsätzlich eignen sich Stauden jedoch eher für den Garten.

Pflege
Auf eine ausreichende Wasserversorgung ist beim Gewöhnlichen Blutweiderich unbedingt zu achten. Dünger braucht die Staude dagegen nur einmal jährlich und am besten beim Austrieb im Frühling. Ein Winterschutz ist aufgrund der guten Frosthärte nicht erforderlich. Der Blutweiderich übersteht selbst strenge Fröste.
Soll sich der Blutweiderich nicht oder nicht zu stark ausbreiten, ist es wichtig, die verwelkten Blüten abzuschneiden, bevor sich Samen bilden. Dieser Rückschnitt sorgt gleichzeitig für ein gesundes Wachstum und einen kompakten Wuchs. Soll die Staude auch andere Gartenbereiche verschönern, lässt sie sich durch Stecklinge, das Absammeln der Samen und durch eine Teilung des Wurzelstocks vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Die in den Blättern enthaltenen Gerbstoffe schützen den Blutweiderich vor Blattläusen, Schnecken und anderen Schädlingen. Auch in dieser Hinsicht ist die Staude daher robust und pflegeleicht.