Der Echte, Gemeine oder Wilde Hopfen (Humulus lupulus) macht es leicht, innerhalb kürzester Zeit große Flächen zu begrünen. Er wächst extrem schnell und schlingt sich um alles, das ihm in den Weg kommt. Auf diese Weise erreicht er im Laufe eines Sommers eine Höhe von bis zu zehn Metern. Durch eine waagerecht verlaufende Rankhilfe kann der Hopfen aber auch als grünes Dach dienen und beispielsweise eine kleine Sitzecke beschatten.

Steckbrief
Als heimische Pflanze ist der Hopfen gut winterhart und wertvoll für Insekten. Er zählt zu den sommergrünen Gewächsen, deren überirdische Teile im Winter absterben. Ab April treibt der Hopfen aus seinem Wurzelstock jedoch wieder aus. Er bildet relativ große Blätter, die bei der Verwendung des Hopfens als Gründach reichlich Schatten spenden. Die hellgrünen Blüten bilden sich im Zeitraum von Juni bis September. Aus ihnen entstehen die Fruchtstände, die an die Zapfen von Nadelbäumen erinnern, und deshalb auch Hopfenzapfen heißen. Sie kommen beim Bierbrauen als Würzmittel zum Einsatz.
Der Hopfen ist zweihäusig, deshalb gibt es weibliche und männliche Hopfenpflanzen. Die weiblichen bilden dekorativere Zapfen als die männlichen.

Pflanzen
Der Wilde Hopfen bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Er benötigt einen nährstoffreichen und ausreichend feuchten Boden. Ideal ist zudem ein warmer Platz. Der anpassungsfähige Hopfen gedeiht jedoch selbst an weniger günstigen Standorten. Weil er auch stark in die Breite wächst, darf der Pflanzabstand bei der Begrünung eines Zauns oder einer anderen längeren Fläche ruhig zwei bis zweieinhalb Meter betragen. Im ersten Jahr wächst der Hopfen allerdings meist noch nicht ganz so schnell. Er steckt seine Energie zunächst in seinen Wurzelstock und schafft dadurch eine gute Grundlage für die nächsten Jahre. Selbst bei der Verwendung als Sichtschutz ist daher ein wenig Geduld gefragt. Die besten Pflanztermine für Hopfen sind der späte Herbst und das zeitige Frühjahr.
Als Rankhilfe reichen schon Spanndrähte und kleinere Kletterhilfen wie die Rosenbögen. Der Hopfen schlingt sich zudem selbst um andere Pflanzen. Mit ihm lassen sich daher auch Lücken beispielsweise in einer Hecke schließen. Einen Rückschnitt benötigt Hopfen nicht. Wird er zu groß oder zu breit, lässt er sich jedoch problemlos einkürzen.

Pflege
Der Hopfen ist eine ausgesprochen pflegeleichte Schlingpflanze. Er benötigt lediglich ausreichend Wasser. Um eine Austrocknung der Erde zu verhindern, empfiehlt es sich, den Boden rund um die Pflanze mit einer Schicht Mulch abzudecken. Sie schützt den Wurzelstock im Winter gleichzeitig vor Kälte. Grundsätzlich benötigt der Hopfen jedoch keinen Winterschutz, denn er ist gut frosthart. Wind, Starkregen und andere extreme Witterungsbedingungen machen ihm ebenfalls wenig aus, denn die Triebe sind trotz ihrer hohen Wuchsgeschwindigkeit kräftig und halten sich mit ihren Widerhaken fest. Sie sterben im Spätherbst ab und sollten dann schon allein aus optischen Gründen abgeschnitten werden. Dieser Rückschnitt schützt den Hopfen aber auch vor Krankheiten, denn die Blätter und Triebe könnten in einem feuchten Winter faulen.
Als Dünger eignen sich neben Kompost Produkte wie Hornmehl und Hornspäne. Sie enthalten viel Stickstoff, den der Hopfen zur Bildung seiner vielen Blätter benötigt. Der beste Zeitpunkt für eine Düngung ist der Frühling, wenn die Pflanze wieder austreibt.

Vermehrung
Abgeschnittene Triebe bilden leicht Wurzeln. Sie können daher direkt an der gewünschten Stelle in die Erde gesteckt werden. Wer sicher gehen möchte, kann sie aber auch zunächst in ein Gefäß mit Wasser stellen. Eine Teilung des Wurzelstocks ist ebenfalls möglich.
Verwendung in der Küche
Sollte der Hopfen im Laufe des Sommers zu groß werden, isst man ihn am besten auf. Alle Teile der Pflanze sind essbar. So können die getrockneten Früchte zum Beispiel für Hopfentee verwendet werden. Er hat eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Aus den kurz gekochten oder in Butter gebratenen Blättern und jungen Trieben entsteht ein Gemüse. Ein Rohverzehr ist ebenfalls möglich. Wer sich die Mühe machen möchte, kann im zeitigen Frühjahr außerdem die neuen Wurzeltriebe ausgraben und aus ihnen Hopfenspargel zubereiten.