Die Gemeine Küchenschelle oder auch Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) ist eine heimische mehrjährige Staude, die in freier Natur vor allem auf steinigen Untergründen wächst. Dementsprechend gut eignet sie sich für einen Steingarten, zur Begrünung von Dächern und für Bereiche im Garten, in denen der Boden im Sommer schnell austrocknet. Sofern die Erde ausreichend durchlässig ist, kann diese Staude aber auch in ein Beet gepflanzt werden.
Steckbrief
Die Küchenschelle ist anspruchslos und winterhart. Sie treibt in jedem Frühling wieder aus und erreicht mitsamt ihrer Blüten eine Höhe von bis zu 20 Zentimetern. Die glockenförmigen Blüten bilden sich ab März oder April und sind violett, weiß, rot oder rosa, haben jedoch immer gelbe Staubblätter. Sie werden von Bienen, Hummeln und vielen anderen Insekten besucht, die dieses zeitige Nahrungsangebot gern annehmen. Eine Besonderheit der Kuhschelle sind die feinen silbrig-weißen Haare an den Stielen, Blättern und den Außenseiten der Blütenblätter. Sie lassen die Pflanze fast ein wenig wollig wirken. Sehr schön sind außerdem die silbrigen und buschigen Samenstände, die weit aus dem Blattwerk ragen. Über diese Samenstände vermehrt sich die Staude von allein, sofern der Standort gut gewählt ist.
Standort
An einem sonnigen und warmen Platz gedeiht die Küchenschelle am besten. Sie benötigt außerdem einen gut durchlässigen Boden, sofern sie nicht an eine ohnehin sehr trockene Stelle gepflanzt wird. Er darf auch ruhig steinig und kalkhaltig sein. Bei einer Gruppenbepflanzung sollte der Abstand zwischen den Pflanzen 20 bis 30 Zentimeter betragen. Pro Quadratmeter sind daher etwa elf Stauden erforderlich.
Pflege
Die Küchenschelle kommt durchaus ohne Pflege aus. Selbst ein Gießen ist bei dieser Staude, die längere Zeiträume ohne Niederschlag problemlos übersteht, nicht erforderlich. Ein Umpflanzen mag sie jedoch nicht, denn trotz ihrer allgemein hohen Robustheit hat die Kuhschelle empfindliche Wurzeln. Selbst beim Setzen der Pflanzen ist deshalb ein wenig Vorsicht geboten. Wer die Blütezeit verlängern möchte, kann die verwelkten Blütenstiele abschneiden. Dies regt die Staude dazu an, weitere Blüten zu bilden. Eine Düngung ist dagegen nicht nötig und kann sogar schaden.
Krankheiten und Schädlinge
Von Krankheiten und Schädlingen wird die Küchenschelle nur selten befallen. Selbst die gefräßigen Nacktschnecken machen einen Bogen um die Staude.
Winterschutz und Rückschnitt
Ein Rückschnitt bis knapp über dem Boden sollte erst im zeitigen Frühjahr vor dem neuen Austrieb erfolgen, denn das behaarte Blattwerk schützt den Wurzelballen im Winter vor Kälte. Ein zusätzlicher Schutz durch Laub oder Reisig ist für den ersten Winter nach der Pflanzung ratsam. Grundsätzlich übersteht die Küchenschelle jedoch selbst extreme Fröste von bis zu -25 °C.
Giftigkeit
Einziger Nachteil der Küchenschelle ist ihre Giftigkeit. Schon das Berühren der Pflanze kann bei entsprechend empfindlichen Menschen zu Hautausschlägen führen. Bei Pflegemaßnahmen wie dem Rückschnitt empfiehlt es sich daher, Gartenhandschuhe zu tragen und das Schnittgut so zu entsorgen, dass vor allem kleine Kinder und Haustiere es nicht erreichen.
Die Küchenschelle ist in freier Natur kaum noch zu finden. Sie steht deshalb unter Naturschutz.