Die Schmucklilie (Agapanthus) ist eine typische Kübelpflanze, denn sie ist nicht winterhart und muss deshalb frostfrei überwintern. Sie bildet sehr lange und dekorative Blütenstängel mit vielen kleinen Blüten, die eine weiße, blaue oder violette Farbe haben. Diese Blütenstände können mehr als einen Meter hoch werden und bilden sich in der Zeit ab Juli. Sie können auch als Schnittblumen für die Vase verwendet werden und haben dort eine lange Haltbarkeit. Die Pflanze selbst wird bis zu einem Meter hoch und genauso breit und muss daher unter Umständen nach einigen Jahren geteilt werden, weil sich kein passender Kübel mehr findet.
Standort und Pflege
Die Agapanthus braucht einen einigermaßen windgeschützten Platz, damit ihre langen Blütenstängel nicht abknicken. Dort sollte es möglichst warm und sonnig sein, denn die Heimat dieser Pflanze liegt in Afrika. Die Schmucklilie kommt naturgemäß mit wenig Wasser aus und wird deshalb lieber zu wenig als zu viel gegossen. Staunässe verträgt sie überhaupt nicht, deshalb sollte für einen guten Abzug gesorgt werden, damit überschüssiges Gießwasser abfließen kann. Verwelkte Blüten werden am besten entfernt, denn dadurch wird die Bildung weiterer Blüten angeregt. Diese Blütenstängel können mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden, verwelkte Blätter sollten dagegen immer nur abgezogen werden. Als Substrat ist für die Schmucklilie gewöhnliche Blumenerde gut geeignet, sie kann jedoch mit etwas Blähton angereichert werden, damit die Wurzeln gut atmen können und sich kein Wasser staut. Umgetopft werden sollte ein Schmucklilie nur, wenn es unbedingt sein muss, denn im ersten Sommer nach dem Umtopfen blüht sie meist nur wenig oder gar nicht. Große Pflanzen können beim Umtopfen geteilt werden, um sie zu vermehren. Hierzu wird ihr Wurzelballen mit einem scharfen Messer in zwei Hälften geteilt.
Überwintern
Den Winter verbringt die Schmucklilie in einem möglichst kalten, aber frostfreien Raum. Dieser Raum kann wahlweise hell oder dunkel sein, deshalb kommt hierfür auch der Keller in Frage. Dort kann sie ihre Ruhephase einhalten, die für die Blüte im nächsten Sommer äußerst wichtig ist. Schmucklilien, die den Winter in einem zu warmen Raum verbracht haben, bilden im folgenden Jahr oft keine Blüte. Schon zu Beginn des nächsten Jahres wird die Pflanze wieder in einen hellen und warmen Raum gebracht. Nach draußen sollte sie jedoch erst im Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Kurzfristig verträgt die Schmucklilie aber auch Temperaturen bis zu -5° C.
Vermehren
Im Herbst bilden sich an der Agapanthus Kapseln mit den Samen. Wenn diese Kapseln eine braune Farbe angenommen und sich von allein geöffnet haben, können die Samen entnommen und für die Anzucht neuer Schmucklilien verwendet werden. Diese Samen können sofort ausgesät werden, besser ist es jedoch, sie bis zum Frühling kühl und dunkel zu lagern und erst dann mit der Aussaat zu beginnen. Dann werden sie in Anzuchterde gelegt und etwa einen Zentimeter mit Erde bedeckt. Die Anzuchtgefäße werden danach an einen hellen Platz mit Zimmertemperatur gestellt, wo sich innerhalb der nächsten drei bis vier Wochen die ersten Pflänzchen entwickeln. Bisweilen kann es aber auch etwas länger dauern, daher ist ein wenig Geduld gefragt. Während der Keimung wird die Erde am besten mit einer Sprühflasche leicht feucht gehalten, denn zu viel Nässe schadet den Samen. Nachdem sich dann an den jungen Pflanzen einige Blätter entwickelt haben, werden sie einzeln in etwas größere Töpfe gepflanzt und zunächst im Haus weiter kultiviert, bis es draußen wieder warm genug geworden ist. Die auf diese Weise aus Samen gezogenen Schmucklilien blühen meist ab dem dritten oder vierten Jahr.