Klimabäume

Sogenannte Klimabäume verkraften die durch den Klimawandel ausgelösten Wetterveränderungen besser als andere Bäume. Sie überstehen leichter Hitzeperioden, starke Sonneneinstrahlung, längere Zeiten ohne Niederschlag, Starkregen, Stürme und extreme Wetterwechsel. Als Straßenbäume und in Gärten in Großstädten leiden sie zudem weniger unter der Luftverschmutzung und dem Hitzestau, der in wenig begrünten und stark versiegelten Innenstädten in den Sommermonaten schnell entsteht. Durch ihre höhere Anpassungsfähigkeit könnten Klimabäume vor allem im öffentlichen Raum die bisher gepflanzten Baumarten ersetzen. Sie werden deshalb auch als Zukunftsbäume bezeichnet.

Blüten des Blauglockenbaums, Bild: margrit22 / pixelio.de

Den richtigen Klimabaum auswählen

Für die Gärten und Vorgärten auf privaten Grundstücken kommen meist nur Bäume infrage, die relativ klein bleiben. Der spätere Platzbedarf wird bei der Pflanzung oft unterschätzt. Dadurch passiert es leicht, dass nach einigen Jahren eine Krone mit einem Durchmesser von mehreren Metern bis an die Hauswand reicht und die Wohnräume zu stark beschattet. Bei der Auswahl eines Gartenbaums ist daher unbedingt auf seine Endhöhe zu achten.

Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die lokalen Wetterverhältnisse. Sie unterscheiden sich in den einzelnen Regionen stark, denn während im Osten oft starke Fröste auftreten, sind die Winter im Westen eher mild. Dort haben auch bedingt frostharte Pflanzen, die im Osten vermutlich schon im ersten Winter erfrieren würden, eine Überlebenschance. Weniger robuste Bäume könnten darüber hinaus unter einer großen Schneelast, die vor allem im Süden normal ist, brechen oder Äste verlieren. An der Küste spielt dagegen Wind eine entscheidende Rolle. Auch die Niederschlagsmenge fällt höchst unterschiedlich aus. Einen Baum bei Trockenheit zu bewässern, ist zwar möglich, wird im Laufe der Jahre aber immer aufwändiger und teurer. Ein Hausbaum sollte daher wie alle anderen Pflanzen im heimischen Garten auf das für die Region typische Wetter abgestimmt sein. Darüber hinaus sollte der Baum zum geplanten Standort und der Beschaffenheit des Bodens passen.

Wer mit der Pflanzung eines Baums gleichzeitig der Tierwelt etwas Gutes tun möchte, sollte bei der Auswahl auch auf diesen Punkt achten. Viele Bäume bieten Insekten, Vögeln und anderen Tieren durch ihre Blüten oder Früchte Nahrung sowie einen Unterschlupf und eine Nistmöglichkeit. Gleichzeitig steigern Blüten und Früchte den dekorativen Wert eines Hausbaums. Dies gilt aber auch für eine schöne Herbstfärbung des Laubs.

Klimabäume für kleine und mittelgroße Gärten

Magnolienbaum, Bild: Kurt Klement / pixelio.de

Zu den Bäumen, die mit den klimatischen Veränderungen gut zurechtkommen und mit einer Endhöhe von meist nicht mehr als zehn Metern relativ klein bleiben, gehören unter anderem der Blasenbaum oder Lampionbaum (Koelreuteria paniculata), der Eisenholzbaum (Parrotia persica), die Baummagnolie (Magnolia kobus) und der Zürgelbaum (Celtis australis).

Ähnliche Höhen erreichen die Felsenbirne (Amelanchier), der Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna), der Pflaumenblättrige Weißdorn (Crataegus prunifolia) der Holzapfel oder Wildapfel (Malus sylvestris), die Gemeine Mispel (Mespilus germanica) und die Kornelkirsche (Cornus mas), die in Baumform oder strauchförmig wachsen.

Etwas größere Klimabäume sind der Trompetenbaum (Catalpa bignonioides), die Blumenesche (Fraxinus ornus), der Amberbaum (Liquidambar styraciflua), der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) und die Elsbeere (Sorbus torminalis). Bei diesen Bäumen liegt die Endhöhe oft im Bereich zwischen 10 und 20 Metern.

Feldahorn, Bild: Heike Hering / pixelio.de

Der Feldahorn (Acer campestre) und der Spitzahorn (Acer platanoides) zählen ebenfalls zu den klimafesten Bäumen. Der Spitzahorn wird oft zwischen 20 und 30 Meter groß, der Feldahorn bleibt kleiner.

Nach dem Pflanzen

Selbst Bäume, die als sehr winterhart oder trockenheitsresistent gelten, sind in jungen Jahren oft noch ein wenig empfindlich. Damit sie gut anwachsen und kräftige Wurzeln bilden, ist nach dem Setzen der Bäume deshalb auf eine ausreichende Bewässerung zu achten. In den ersten Wintern ist außerdem ein Frostschutz durch eine Abdeckung des Wurzelbereichs mit Mulch oder Reisig zu empfehlen. Nach zwei bis drei Jahren im Garten sind die Bäume schließlich so gut angewachsen, dass sie sich weitestgehend selbst versorgen können.

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