Den Wilden Wein (Parthenocissus) gibt es in verschiedenen Sorten, die zum Teil ganz allein die Hauswand hinaufklettern, zum Teil aber auch eine Kletterhilfe benötigen. Diese Pflanze ist vor allem durch ihre Herbstfärbung sehr attraktiv und wird bis zu zehn Meter hoch.
Der Wilde Wein blüht im Frühsommer und bildet im Verlauf des Sommers kleine schwarze Beeren, die für Menschen nicht essbar, für Vögel aber eine willkommene Nahrungsquelle sind. Im Herbst verfärbt sich sein Laub in sehr kräftigen Orange- und Rottönen, die an den Indian Summer in Kanada erinnern. Danach wird das Laub allerdings abgeworfen, für eine ganzjährige Begrünung einer Wand eignet sich diese Pflanze daher nicht.
Sorten
Der Parthenocissus tricuspidata bildet Haftscheiben, klettert dadurch ohne jede Unterstützung eine Wand hinauf und ist auch unter dem Namen Mauerkatze bekannt. Durch seine Haftscheiben kann er das Mauerwerk und vor allem verputzte Flächen stark beschädigen, sodass die Wand, wenn die Ranken später wieder entfernt werden, meist umfassend renoviert werden muss. Diese Tatsache sollte man bedenken, bevor man das eigene Haus mit dieser Pflanze begrünt.
Der Parthenocissus quinquefolia bildet ebenfalls solche Haftscheiben, sie sind jedoch nicht ganz so kräftig wie beim Parthenocissus tricuspidata. Diese Sorte braucht daher zumindest am Anfang eine Rankhilfe, wenn sie schnell große Flächen begrünen soll. Einige Sorten dieser Gattung kommen aber auch ohne Unterstützung aus.
Keine Probleme mit den Haftscheiben hat man dagegen bei der Gattung Parthenocissus vitacea. Sie braucht daher unbedingt ein Rankgerüst. Rein optisch sieht sie aus wie die Parthenocissus quinquefolia, denn beide haben fünflappige Blätter, während die Blätter der Parthenocissus tricuspidata dreilappig sind.
Standort und Pflanzen
Der Wilde Wein sollte an eine möglichst sonnige Hauswand gepflanzt werden, weil sein rotes Laub im Herbst dort am besten zur Geltung kommt. Er stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und ist auch sonst sehr pflegeleicht. Die beste Pflanzzeit sind die Wintermonate, soweit der Boden nicht gefroren ist. Soll eine breite Fläche begrünt werden, sind hierfür zwei Pflanzen pro laufenden Meter erforderlich. Im ersten Winter, nachdem der Wilde Wein gepflanzt wurde, sollte er einen leichten Winterschutz bekommen, denn dann ist er noch ein wenig empfindlich. Danach ist dies nicht mehr nötig.
Schneiden
Wilder Wein wächst sehr schnell und kann daher unter Umständen bald zu groß werden. Er lässt sich jedoch sehr gut schneiden. Ein leichter Rückschnitt kann das ganze Jahr über erfolgen, soll die Pflanze stark eingekürzt werden, ist der beste Zeitpunkt hierfür das zeitige Frühjahr, bevor die Pflanze wieder auszutreiben beginnt.