Gartenbäume, die dem Klimawandel trotzen: der Ginkgo

Den Ginkgo (Ginkgo biloba) gibt es schon seit vielen Millionen Jahren. Diese Baumart hat daher bereits zahlreiche klimatische Veränderungen erlebt und wird vermutlich auch den derzeitigen Klimawandel überleben. Auch für den heimischen Garten ist der robuste, pflegeleichte und gegenüber Hitze und trockener Luft unempfindliche Ginkgo deshalb eine gute Wahl. Der Baum ist wegen seiner außergewöhnlichen, fächerartigen Blätter zudem schön anzusehen. Sie brachten ihn den zweiten Namen Fächerblattbaum ein und werden im Herbst abgeworfen. Vorher verfärben sie sich in einem goldgelben Farbton.

Bild: Kurt F. Domnik / pixelio.de

Die Klimaverträglichkeit des Ginkgos

Der Ginkgo ist auf Trockenphasen bestens vorbereitet, denn seine Röhren, die das Wasser von den Wurzeln bis in die Krone leiten, sind im Vergleich mit denen anderer Bäume dünn. Dadurch dauert der Wassertransport länger und es besteht eine geringere Gefahr, dass von unten Luft eindringt, weil der Boden keine Feuchtigkeit mehr enthält. Dies könnte zum Absterben von Ästen und schlimmstenfalls des ganzen Baumes führen.

Ein weiterer Vorteil des Ginkgos ist seine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen, Bakterien und Viren. Ebenso selten wird er von schädigenden Insekten befallen. Selbst Luftverschmutzungen machen ihm wenig aus. Der Ginkgo wird deshalb inzwischen immer öfter an Straßen und in die Parks von Großstädten gepflanzt. Er kann mehr als tausend Jahre alt werden.

Sorten und Endhöhen

Wegen der dünnen Röhren seines Wasserleitsystems wächst ein Ginkgo langsam. Dies ist in privaten Gärten jedoch in der Regel kein Nachteil und oft sogar erwünscht. Seine Endhöhe liegt bei 40 Metern oder mehr. Bis ein Ginkgo diese Höhe erreicht, vergehen jedoch viele Jahre. Der jährliche Zuwachs liegt bei etwa 30 bis 40 Zentimeter.

Bild: Sabine Geißler / pixelio.de

Dennoch sollte sein Platzbedarf schon bei der Auswahl des Standorts berücksichtigt werden. Für kleine Gärten und selbst für die Kübelhaltung sind inzwischen aber auch Züchtungen erhältlich, die insgesamt kleiner bleiben oder einen säulenförmigen Wuchs aufweisen. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem die Sorten Ohasuki, Tit und Saratoga.

Beim Ginkgo unterscheidet man zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen. Sie sehen den größten Teil des Jahres gleich aus. Erst im Herbst zeigt sich ein deutlicher Unterschied, denn die weiblichen Bäume bilden Früchte. Sie ähneln Aprikosen und Mirabellen, verströmen jedoch einen sehr unangenehmen Geruch. Bei den in den Baumschulen angebotenen Bäumen handelt es sich deshalb meist um männliche Exemplare. Botanisch gesehen zählt der Ginkgo weder zu den Laubbäumen noch zu den Nadelbäumen. Beim Onlinekauf lohnt es sich daher, einen Blick in beide Abteilungen zu werfen.

Standort und Pflanzung

Ein Ginkgo sollte einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten bekommen. Er braucht einen durchlässigen und nährstoffreichen Boden, der gern lehmig sein darf. Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Gute Startbedingungen lassen sich durch Kompost im Pflanzloch und eine regelmäßige Bewässerung in der Anwachszeit schaffen. Damit der junge Baum gerade stehen bleibt, sollte sein Stamm mit Seilen an zwei in den Boden geschlagenen Pflöcken fixiert werden. Der Ginkgo wächst zunächst gerade nach oben. Erst ab einem Alter von etwa 25 Jahren bilden sich waagerechte Äste, durch die seine Krone ausladender wird.

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Pflege

Pflege benötigt ein Ginkgo nur wenig. Er hat einen mittleren Wasserbedarf und braucht im Garten keine Düngung. Der Stamm von jungen Bäumen kann in kalten Wintern jedoch Frostrisse bekommen. Dies lässt sich durch einen Winterschutz wie ein Jutegewebe, das um den Stamm gewickelt wird, verhindern. Im ersten Winter nach der Pflanzung ist außerdem ein Schutz des Wurzelbereichs durch beispielsweise eine dicke Schicht Laub zu empfehlen. Ansonsten ist der Ginkgo gut winterhart. Er verkraftet problemlos Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Ein Schnitt ist ebenfalls nicht erforderlich, bei Bedarf aber durchaus möglich.