Der Ysop ist ein Multitalent, denn er dient als Würz- und Heilkraut. Gleichzeitig ist er hübsch anzusehen und verströmt einen intensiven Duft. Diesen Duft mögen viele Schädlinge und selbst Schnecken nicht. Ysop-Pflanzen können daher ihre Nachbarn wie zum Beispiel Gemüsepflanzen beschützen. Nicht zuletzt ist der Ysop aber auch wertvoll für Insekten. Sein Nektar dient vor allem Wildbienen und Schmetterlingen als Nahrung.

Steckbrief
Der Ysop (Hyssopus officinalis) ist winterhart und mehrjährig. Er wird bis zu 60 Zentimeter hoch und verholzt im Laufe der Zeit im unteren Bereich. Die Blütezeit beginnt im Juni und fällt meistens in die Monate Juli und August. Dann bilden sich Blütenrispen mit vielen kleinen violettblauen Blüten. Aus ihnen entstehen nach der Befruchtung Kapselfrüchte mit kleinen braunen Nüsschen. Weitere Bezeichnungen für diese Pflanze sind Bienenkraut, Eisenkraut und Josefskraut.
Standort
Der ideale Platz für den Ysop ist sonnig und windgeschützt. Der Boden sollte nährstoffreich, kalkhaltig, eher trocken und gut durchlässig sein. Sollen mehrere Pflanzen gesetzt werden, benötigen diese untereinander einen Abstand von etwa 40 Zentimetern. Wer Geld sparen möchte, kann eine Pflanze im Garten durch Absenker vermehren oder die benötigte Anzahl Pflanzen ab März aus Samen auf der Fensterbank vorziehen.
Die Kultur in einem großen Topf auf dem Balkon oder der Terrasse ist ebenfalls möglich. In einer Kräuterspirale ist der Ysop aufgrund seines geringen Wasserbedarfs an einem der oberen Plätze gut aufgehoben.
Pflege
Pflege benötigt der Ysop nur wenig. Er kommt aufgrund seiner Herkunft aus Südeuropa mit relativ wenig Wasser aus. Gießen ist deshalb meist nur in längeren Trockenperioden erforderlich. Eine Gabe Kompost oder Dünger im Frühling versorgt ihn wieder mit neuen Nährstoffen. Sein Duft und die in den Blättern enthaltenen ätherischen Öle schützen nicht nur seine Nachbarn vor Fressfeinden. Auch der Ysop selbst leidet nur selten unter Schädlingen und Krankheiten.
Ein Frostschutz ist nur in sehr strengen Wintern und besonders kalten Gegenden erforderlich. Dann schützt eine Schicht Laub oder Reisig den Wurzelbereich vor Kälte. Vor dem Winter empfiehlt es sich jedoch, die gesamte Pflanze auf etwa die halbe Höhe einzukürzen. Dies verhindert eine Verkahlung im unteren Bereich, denn durch einen Rückschnitt bilden sich neue Triebe. Bereits verholzte Teile der Pflanze treiben allerdings nicht mehr aus. Dementsprechend sollte der Rückschnitt nicht zu kräftig ausfallen. Er kann auch noch im zeitigen Frühjahr erfolgen.

Verwendung
Die Blätter des Ysop sind leicht bitter und würzig-herb. Sie können viele Speisen wie zum Beispiel Salate, Suppen, Soßen, Gemüse sowie Fleisch- und Fischgerichte verfeinern. Beim erstmaligen Gebrauch ist es ratsam, ihn sparsam zu verwenden, denn der Ysop hat einen recht intensiven Geschmack. Zudem sollten die Blätter beim Kochen immer erst zum Ende der Garzeit den Speisen beigefügt werden. So bleiben das Aroma und die enthaltenen ätherischen Öle am besten erhalten.
Als Heilkraut kommt Ysop traditionell vor allem bei der Behandlung von Husten und Heiserkeit zum Einsatz. Ein Tee aus seinen Blättern soll außerdem bei Magen- und Darmproblemen helfen, den Schleim bei einer Erkältung lösen und appetitanregend sein.
Die Blätter und Blüten des Ysop lassen sich sowohl frisch als auch getrocknet verwenden. Sollen sie getrocknet werden, empfiehlt sich eine Ernte vor der Blüte. Hierzu schneidet man ganze Triebe ab und hängt sie kopfüber an einem schattigen und gut belüfteten Platz auf. Beim Trocknen verlieren die Blätter einen Teil ihres Aromas. Als Würzkraut sind frische oder nach der Ernte eingefrorene Blätter daher die erste Wahl. Für einen Tee gegen Husten eignen sich dagegen ebenso gut getrocknete Blätter.